"Yoga der Kraft"
Hatha [haṭha] = Kraft, Ausdauer, Energie
"Das Wichtigste beim Hatha-Yoga ist nicht die Gelenkigkeit und die Fähigkeit schwierige Haltungen einzunehmen, sondern das Bewusstsein: die bewusste Wahrnehmung des Körpers und der Atmung. Aus diesem Bewusstsein erwächst Körperbeherrschung, und aus dieser wiederum Anmut und Schönheit."
Im Westen wird zumeist der Hatha-Yoga gemeint, wenn allgemein von "Yoga" gesprochen wird. Man verbindet damit nur Körper- und Atemübungen, die der Gesundheit und Entspannung dienen. Der ursprüngliche Zweck dieser und anderer Praktiken war, Körper und Geist für spirituelle Erfahrungen zu stärken.
Nach zuverlässigen Quellen ist Yoga in Indien seit mindestens 3500 Jahren bekannt, wobei der körperbetonte Hatha-Yoga erst im 9. Jahrhundert n. Chr. aus der tantrischen Tradition heraus entstanden ist. Zusammengesetzt aus den indischen Sanskrit-Silben ha (Sonne), als Symbol für die männliche Energie, und tha (Mond), als Symbol für die weibliche Energie, zielt der Hatha-Yoga darauf ab, diese beiden Gegensätze zu harmonisieren und Energieblockaden zu lösen, damit die Lebensenergie frei fließen kann.
Ende des 19. Jahrhunderts fand der Hatha-Yoga im Westen großen Anklang, als seine positiven gesundheitlichen und therapeutischen Aspekte bekannt wurden. Ob in seiner intensiven Form, mit dem Ziel Körper und Geist zu harmonisieren, oder einfach als regelmäßige ausgleichende Körperübung zum anstrengenden Alltag – die positive Wirkung des Hatha-Yogas ist unverkennbar und mittlerweile in vielen wissenschaftlichen Studien belegt.
Das gezielte Praktizieren von Asanas (Körperpositionen), Pranayama (Atemübungen), Tiefenentspannung und Meditation verhilft zu Entspannung, Minderung von Rücken- und Kopfschmerzen und von Nacken- und Schulterverspannungen, mehr Energie, Selbstvertrauen und zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit.